Mit Wolfgang Smon im Gespräch

Wir haben unseren sportlichen Leiter, Wolfgang Smon, zur aktuellen Saison befragt und um einen Ausblick auf die verbleibenden Spiele gebeten.

Wie zufrieden bist du mit dieser Saison? Es ist sichtbar, dass dieses Jahr die jungen einheimischen Spieler mehr zum Zug kommen. Ist das das neue Konzept?
Da im Leistungssport als erstes die Resultate zählen, bin ich mit der Punkteausbeute bis jetzt nicht zufrieden. Da haben wir uns mehr erwartet bzw. da war auch mehr drinnen, wenn man die Spiele im Nachhinein betrachtet. Aber aus meiner Sicht ist es sehr eindimensional, wenn man im Sport nur die Punkte und die Statistik betrachtet. Dann ist man sehr schnell in einer Dauerunzufriedenheit gefangen, die ich so nicht teilen kann und die keinem weiterhilft.
Wir spielen in der höchsten Liga Österreichs, das ist keine Selbstverständlichkeit und da wird einem nichts geschenkt. Wir haben sehr viel neue junge Spieler, und die haben einfach ihre Formschwankungen.
Zu den einheimischen Spielern: Ja, unsere steirischen jungen Spieler haben mehr Spielzeit bekommen. Natürlich sollte das immer das Ziel sein, auch wenn man im Abstiegskampf steckt. Ich bin der Meinung, dass einige gezeigt haben, dass sie zurecht HLA-Spieler sind. Und da sind wir glaub ich momentan breit aufgestellt. Einige haben auch in dieser Saison einen Schritt nach vorne gemacht. Da erwarten wir uns in der Zukunft schon einiges. Wenn sie weiterarbeiten, gehe ich davon aus, dass sie noch eine größere Rolle spielen können.

Der Trainer, Risto Arnaudovski, war schon als Spieler in der Saison 2014/15 bei der HSG. Im Sommer hat er das Traineramt übernommen. Wie zufrieden bist du mit seiner Arbeit? 
Als Risto als Spieler in der Weststeiermark war, merkte jeder, der mit ihm zu tun hatte, dass er für den Handballsport lebte und alles für den Verein gab. 
Das hat sich jetzt als Trainer nicht verändert. Er versucht seinen Spielern diese Leidenschaft vorzuleben. Mit seiner positiven Einstellung versucht er jeden Spieler und damit die Mannschaft bei jedem Training zu verbessern. Natürlich ist auch er mit der Punkteausbeute nicht zufrieden und hätte sich mehr erwartet, so wie wir auch. Da sind wir schon auch auf dieser Position selbstkritisch. Aber auch er betont ständig, dass so eine neu formierte Mannschaft auch Zeit braucht. Die Zusammenarbeit im Team funktioniert gut und das ist auch das Ergebnis der Trainerarbeit.

Am Samstag spielen wir gegen Graz. Was ist aus deiner Sicht notwendig, damit wir das Steier-Derby gewinnen?
Obwohl Graz in der Tabelle vor uns liegt, sehe ich uns handballerisch mindestens auf Augenhöhe. Aber in diesem Spiel werden andere Faktoren den Ausschlag geben. Für beide Mannschaften ist dieses Spiel enorm wichtig, geht es doch für beide Teams darum, möglichst viele Punkte in die Abstiegsrunde mitzunehmen. Bei einem Sieg unserer Jungs und der Punkteteilung am Ende des Grunddurchgangs sind wir wieder in Schlagdistanz mit Graz. Diese Chance wollen wir unbedingt nützen und da wird es vor allem um bedingungslosen Einsatz bis zum Schluss gehen. Wir müssen die Zweikämpfe leidenschaftlich führen, dabei aber im Angriff mit Verstand die richtigen Entscheidungen treffen. Wer weniger technische Fehler macht und cleverer verteidigt, wird dieses Spiel gewinnen.

Kannst du bitte noch einen Vorausblick auf die restliche Saison geben?
Für die restliche Saison gilt das gleiche wie für das Derby gegen Graz. Wir haben danach noch zwei Heimspiele, das Derby in Bruck und dann sechs Abstiegsspiele. In diese 9 Spiele sollten wir jedes Mal die gleiche Kampfbereitschaft und den gleichen Teamgeist zeigen wie bei unserem Erfolg gegen Linz vor zwei Wochen. Dann bin ich überzeugt, dass wir genügend Punkte sammeln und nichts mit dem Abstieg zu tun haben werden.