Saisoneröffnungsinterviews

Der große Umbruch, konkrete Ziele und der vermehrte Einbau der einheimischen Jugend. Alles Themen des große Saisoneröffnungsinterviews mit der sportlichen Leitung und NEO-Trainer Zvizej.

Nach mehreren schwachen, teils katastrophalen Saisonen will die HSG XeNTiS in der Saison 23/24 wieder weg vom Tabellenschlusslicht, sich eventuell wieder einen Viertelfinalplatz sichern. Theoretisch legt die Spielgemeinschaft einen guten Umbruchsplan vor. Wie das in der Praxis bis jetzt umgesetzt wurde und wie dies auf Meisterschaftsebene funktionieren kann, erklären im Folgenden die sportliche Leitung unter Dejan Leskovsek und Heinz Peterka, sowie Head-Coach Luka Zvizej. Heute macht die sportliche Leitung den Anfang ...

 

Nach einem „Seuchenjahr“ für unsere HSG XeNTIS, wie es am Montag am Media Day in Wien genannt wurde, habt ihr in den letzten Monaten mit der Verpflichtung von Luka Zvizej und fünf neuen Legionären ein völlig neues Team geformt. Wie zufrieden seid ihr mit der Vorbereitungsphase nach diesem Totalumbruch?

Die Vorbereitungsphase war für viele sehr neu, da der Trainer ein völlig neues System in die Mannschaft gebracht hat: andere Disziplin, andere Philosophie. Es war eine richtig harte Vorbereitungsphase. Viele Spieler haben noch einiges an Resereven. Jetzt muss man weiter wie bisher hart arbeiten, mit Disziplin und Vollgas!

  • Ein im Welthandball bekannter Trainer…
  • Ein 20-jähriger Co-Trainer…
  • Ein einheimischer Tormann-Trainer…
  • Sieben neue Spieler…
  • Fünf Legionäre, 13 einheimische Spieler…

Auf was dürfen sich die Handballfans in der Lipizzanerheimat mit diesem Mix in der kommenden Saison freuen?

Die Fans dürfen sich auf eine junge Mannschaft mit guten Charakteren freuen, die mit viel positiver Energie, Plänen und Zielen alles daransetzen wird, sich nach vorne zu orientieren. Allerdings braucht es bei dieser Mannschaft mit vielen neuen Spielern auch viel harte Arbeit. Wie unser Präsident Otto Kresch beim Spiel gegen die Rhein-Neckar-Löwen schon gesagt hat, muss man der Mannschaft und dem Trainer Zeit geben und Geduld haben.

Zum Thema Trainerteam – es ist ein wahrer Goldrgriff mit Luka Zvizej einen ehemaligen Top-Handballer als Trainer in seinen Reihen zu haben. Wie zufrieden seid ihr mit ihm und seiner Arbeit?

Es war eine gute Idee, einen erfahrenen Spieler als Trainer zu holen. Luka arbeitet hart und zielorientiert mit den Jungs.

Für viele HSG-Fans überraschend ist der neue, sehr junge Co-Trainer. Wie ist man auf den Niederösterreicher gestoßen und wie kann ein 20-jähriger den Erfolg der HSG in der kommenden Zeit beeinflussen?

Noel ist ein sehr junger, talentierter Trainer. Zuletzt war er bei HIB Handball Graz als Trainer der Kampfmannschaft und von Jugendmannschaften tätig. Luka verlangt von der ganzen Mannschaft gegenüber seinem Co-Trainer vollsten Respekt. Noel arbeitet mit der Kampfmannschaft auch sehr professionell, übernimmt auch gewisse Aufwärmübungen und macht u.a. Videoanalysen. Besonders positiv ist auch, dass wir mit ihm einen sehr guten Trainer für den Nachwuchs gewinnen konnten. Aktuell arbeitet er mit unserer männlichen U16-Mannschaft.

Mit 1,78 Metern ist Denis Strasek der kleinste Einser-Torhüter der MEISTERLIGA. Was darf man sich von ihm erwarten und den beiden anderen Torhütern erwarten?

Denis ist U21-Nationaltorwart in Slowenien. Er hat sehr gutes Potential. Bei jungen Spielern ist es leistungstechnisch aber immer ein auf und ab - mal so mal so. Mit richtigem Training, das er mit Peterka Heinz und den beiden anderen Tormännern aktuell hat, sind auch diese Schwankungen in den Griff zu bekommen. Denis hat keinen Druck, er kommt mit sehr viel positiver Energie, die er auch auf die gesamte Mannschaft überträgt. Aber auch Adin Jaserevic und  Christoph Waltl als Einheimischer haben in letzten Wochen sehr gut trainiert und sich dem Trainer positiv präsentiert. Auch sie werden ihre Chancen bekommen.

In den letzten Wochen wirbt die HSG mit dem sich im Prozess befindendem Umbruch und dem Satz „Heuer wird alles besser!“ Was hat sich bereits in den letzten Wochen verbessert?

Ein großer Punkt ist die positive Stimmung in der Kabine und beim Training. Weiters auch der Respekt der älteren Spielern gegenüber den Jungen. Hier ist auch viel positive Energie mit dabei. Schimpfen und negative Einflüsse wurden aus der Mannschaft eliminiert. Für junge Spieler ist es wichtig, dass sie das Gefühl bekommen, dass sie richtig und wichtig für die Mannschaft sind!

Jeder Sportler, jeder Trainer und jeder Verein setzt sich Ziele. In den letzten Jahren lautete das Ziel immer: „Nur nicht absteigen!“ Welches konkrete Ziel wird von euch bis zum Ende des Grunddurchgangs in der Tabelle angestrebt – in Anbetracht der Umstände mit sieben neuen Spielern und zwei neuen Trainern in die Saison zu gehen?

Das Ziel ist hoch, der 8.Platz muss erreicht werden. Jeder Sportler braucht ein richtiges Ziel, es reict nicht, ständig nur um den 11. Platz zu kämpfen. Natürlich wird es nicht einfach, die anderen Mannschaften haben auch nicht geschlafen. Aber mit der richtigen Einstellung und positiver Energie wird das funktionieren. Natürlich auch mit der Unterstützung unserer Top-Fans, die für uns der achte Mann sind! Das hat man schon beim Spiel gegen die Rhein-Neckar-Löwen gemerkt. Unsere Jungs haben vor toller Kulisse 60 Minuten lang top gekämpft. Somit sind dann auch die Fans zufrieden und glücklich.

Zum Schluss eine allgemeinere Frage: Die Fans sehnen sich nach vollen Hallen, erfolgreichen Saisonen und vor allem nach dem, was den Handball in dieser Region seit Jahrzehnten so besonders macht – tolle Spiele, Kampfgeist bis zum Schluss und grenzenlose Euphorie! Gebt uns einen kurzen Einblick hinter die Kulissen der HSG XeNTIS.

Als klar wurde, dass wir in erster Liga bleiben, haben alle im Verein über den Vorstand und das Umfeld sehr gut gearbeitet, Luft nach oben gibt es natürlich immer. Wir gehen auch hier in die richtige Richtung, haben aber noch viel zu tun. Es muss allen klar sein, wie ein Verein funktionieren kann. Die richtige Hirachie ist notwendig, damit jeder weiß, was er machen soll, was sein Job ist, alle in eine Richtung blicken und alle auch in diese Richtung Schritt für Schritt nach vorne gehen.

Welche Mannschaften lassen wir in der Meisterschaft hinter uns?

Das ist sehr schwer zu sagen, da die Meisterschaft lange ist.

Wie seht ihr die ersten drei Spiele in der kommenden Saison – auswärts gegen die Fivers, zu Hause das Derby gegen die BT Füchse und dann auch gleich der Derby-Kracher in Graz?

Gegen die Fivers können wir nur gewinnen, da gibt es nichts zu verlieren. Die Wiener sind klarer Favorit, sie spielen schon lange zusammen, spielen guten Handball. In den beiden Derbys müssen wir alles geben, so viele Punkte wie möglich holen. Der erste Pflichtsieg ist zu Hause gegen Bruck.

Wen seht ihr als Titelfavoriten?

Krems und Hard sind bei den Favoriten immer dabei.